Verfahren
Die Pulverbeschichtung von Metallteilen ist auch unter dem Begriff ESD-Beschichtung bekannt. Die ausgeschriebene Variante „Electro Statical Discharge“ verrät bereits, dass es bei diesem Verfahren um eine elektrostatische Entladung geht.
Bei uns ist das Pulverbeschichten in der Regel ein automatisierter Prozess. Um Ihnen maximale Flexibilität zu bieten, stehen uns aber auch Handlackierungsanlagen für besondere Anforderungen zur Verfügung. Beide Verfahrensweisen lassen sich in drei Schritte unterteilen.
1. Vorbehandlung
Die Grundlage für eine hochwertige Pulverbeschichtung ist eine adäquate Vorbereitung der Werkstückoberfläche. Das umfasst die restlose Entfernung von Zunder, Rost, Fetten, Staub und sonstigem Schmutz. Nur auf diese Weise können Kratzer im Lack und ein späteres Abblättern verhindert werden. Dazu bieten sich chemische und mechanische Verfahren an.
Aluminium stellt einen Sonderfall dar. Hier muss zunächst die natürliche Oxidschicht entfernt und eine Konversionsschicht zur besseren Einbettung des Lacks erzeugt werden.
Bei Humpert bereiten wir Ihre Werkstücke optimal auf die Pulverbeschichtung vor. Dazu steht uns eine 10-Zonen-Anlage zur Verfügung, die im Spritzverfahren alkalische Entfettungen und eine Zinkphosphatierung vornimmt.
2. Auftragen des Lackpulvers
Auch bei der Applikation des Lackpulvers gilt es, Staub und Schmutz zu vermeiden, um den Prozess nicht zu beeinträchtigen. Mittels Pulversprühpistolen wird eine geladene Pulverwolke erzeugt. Durch Elektrostatik haften die Lackpartikel auf der Oberfläche des geerdeten Werkstücks und erzeugen dort eine Schicht. Typischerweise werden dabei Schichtdicken zwischen 60 und 120 Mikrometern angestrebt. Es gibt aber Abweichungen nach oben (bis 250 Mikrometer) und auch spezielle Dünnschichtpulver für Schichtdicken zwischen 30 und 50 Mikrometern.
3. Trocknung und Vernetzung
Abschließend kommt das Werkstück in einen Ofen, wo die Pulverlackschicht bei Temperaturen zwischen 110 °C und 250 °C getrocknet wird. Dieser Schritt wird auch als Vernetzung oder Einbrennen bezeichnet. Die Aufheizzeit und Haltezeit bestimmen die Verweildauer im Ofen. Diese liegt üblicherweise zwischen fünf und 30 Minuten und ist im Wesentlichen abhängig von der Werkstückdicke und vom eingesetzten Pulverlack. Spezielle Lacke für Niedrigtemperaturen unter 140 °C setzen beispielsweise eine längere Vernetzungsdauer voraus.